Heimatverein eröffnet Ausstellung zum Schulalltag Schulalltag
öffnet
CAPELLE ▪ Genau 350
Jahre ist es nun her, dass Johann Henrich von Ascheberg und seine Ehefrau Elberich von Buddenberg erstmalig
eine Schule für die Capeller Kinder eröffneten, um so
ihre religiöse und schulische Unterweisung zu garantieren. Um dieses Jubiläum
gebührend zu feiern und gleichzeitig über die langjährige Schulgeschichte des
Ortes zu informieren, öffnete am Sonntagmorgen das Heimathaus seine Türen, um
die Ausstellung „350 Jahre Schule in Capelle“ zu
eröffnen.
© Schumacher
Nahmen auf den harten
Bänken aus den 1920er Jahren Platz: Bürgermeister Dietmar Bergmann, Schulleitein Doris Baur und die aktiven des Capeller Heimatvereins, die die Ausstellung
zusammengestellt haben. ▪
Vom 2. bis zum 16.
September können die Besucher hier mittwochs von 18 bis 20 Uhr, samstags von 15
bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr kostenlos vergangene Zeiten wieder
aufleben lassen, in Erinnerungen schwelgen und sich darüber informieren, wie
der Schulalltag einmal ausgesehen hat.
Um die Ausstellung zu etwas
Besonderem zu machen, hatten die Mitglieder des Heimatvereins alte Klassenfotos
gesammelt und alle Schüler der Grundschule seit 1913 recherchiert. „Insgesamt
waren es etwa 2 500 Namen, die wir so herausbekommen haben.“ erklärte Ludger
Hanke, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins. Im Anschluss ging es
dann an die Sammlung von Ausstellungsobjekten.
Nun haben die Besucher der
Ausstellung die Möglichkeit, neben alten Rechenschiebern, Tafeln und
Kartenständern auch alte Stundenpläne, Schreibhefte und Zeugnisse zu
begutachten. So findet sich in einer der Vitrinen zum Beispiel ein Aufsatz mit
der Überschrift „Beim Streckenwärter Thiel“. Hier wird in ordentlicher Schrift
über den Alltag eines Bahnwärters berichtet. In einem anderen Schaukasten
findet sich ein Zeugnis aus dem Jahr 1958, auf dem neben bekannten Fächern wie
Rechnen und Schreiben auch Fächer aufgelistet sind, die für die heutige
Schülergeneration eher seltsam klingen, wie Raumlehre, häuslicher Fleiß und
weibliche Handarbeiten.
Neben allerlei Schaukästen,
einigen Fotostellwänden und einem Zeitstrahl, der die Geschichte der Schule
seit dem Gründungsjahr 1662 bis zum heutigen Datum nachvollzieht, findet sich
auch das Original-Arbeitszimmer eines Lehrers, der Anfang des 20. Jahrhunderts
in Capelle unterrichtete. Außerdem gibt es ein
Klassenzimmer der Schule aus den 1920er Jahren. „Die Schulmöbel hatte man auf
dem Schuldach eingelagert. Bei den Renovierungsarbeiten im vergangenen Jahr
fand man diese Stücke und wollte sie eigentlich schon wegwerfen. Wir haben sie
dann gerettet und hüten sie seitdem wie unseren Augapfel“, berichtete Hanke.
Um die Ausstellung so
detailgetreu herzurichten bedurfte es vieler Helfer mit noch mehr Engagement.
„Es stecken viele Arbeitsstunden in diesem Projekt“, berichtete Hubert
Kersting, erster Vorsitzender des Heimatvereins. Diese Arbeit lobte auch
Bürgermeister Bergmann: „Wir können stolz sein auf einen so engagierten
Heimatverein, ohne den diese Ausstellung nie zustande gekommen wäre. Hut ab für
das Geleistete.“
Ein weiterer Höhepunkt des
Schuljubiläums soll das Schulfest am Samstag, 8. September, auf dem Gelände der
Grundschule werden. Hierzu sind alle Schulkinder, Lehrer, Eltern, Großeltern,
ehemalige Schüler und Lehrer, sowie alle Einwohner von Capelle,
sowie Freunde der Schule eingeladen. Nach der Begrüßung durch Schulleitung und
Bürgermeister ab 11 Uhr folgt von 11.30 bis 14 Uhr eine Präsentation der
Grundschulkinder mit dem Titel „Schule früher und heute“. Ab 12 Uhr gibt es
einen Mittagstisch, Kaffee und Kuchen. Zwischendurch stehen musikalische
Überraschungen, eine Besichtigung der Schule und der Ausstellung im Heimathaus,
Plattdeutsche „Vertellsels“ mit Heimatdichter Theo
Heimann und alte Filme aus Capelle auf dem Programm.
Ab 17 Uhr soll der Abend dann bei einem Dämmerschoppen unter einem
Riesenfallschirm gemütlich ausklingen. ▪ scu